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ISLAND - Landmannalaugar

INWORK

  • 7 Uhr fährt unser Hochland-Bus vom BSI in Reykjavik los - früh aufstehen
  • Die Fahrt ist toll - wir können uns das Land gemütlich aus dem Bus anschauen
  • Richtig spannend wird es, als der Bus die geteerte Straße verlässt und auf einer F-Road ins Hochland eintaucht. Es wackelt tierisch, aber die Landschaft wird rauer, interessanter und unbevölkert.
  • Direkt bei Landmannalaugar muss der Bus durch einen Fluss - kein Problem mit den dicken Reifen. Es war nichtmal ein besonders hochbeiniger Bus nötig. Trotzdem sehr aufregend
  • Dann sind wir da und lassen uns von den Ryolithbergen beeindrucken. Sanfte Formen in bunten Farben. Ich finde die berühmten Berge sehen gedämpfter aus, als auf vielen Fotos online. Da haben einige sicher die Sättigung hochgestellt. Das macht die Berge aber nicht weniger schön. Ich habe sowas noch nie gesehen.
  • Es ist windig!
  • Wir schauen uns um, finden das Toilettenhaus und direkt daneben die Rezeption. Dort bezahlt man, wenn man hier Campen möchte oder auch nur die Toiletten nutzen will. Sie fragen jeden was sie vorhaben und warnen davor heute die erste Etappe nach Hrafntinnusker zu gehen - oben ist Schneesturm. Wir sind etwas verunsichert. Aber wir wollen auch erst morgen losgehen.
  • Wir suchen uns eine Stelle für das Zelt. Dabei gibt es die ersten Diskussionen. Ich schaue mehr auf den Boden und wie gerade man liegen wird. Mama etwas mehr auf die Position zwischen den anderen Zelten. Im Gegensatz zu mir, möchte sie nicht so weit weg wie möglich von allen anderen. Außerdem möchte sie das Zelt direkt in einem Stein'kreis' aufbauen, wegen dem Wind. So machen wir es und sie sollte Recht behalten.
  • Wir sind vorsichtig und binden das Zelt während des Aufbaus an einen der Rucksäcke, damit es nicht wegfliegen kann, wenn wieder eine Böe an allem zerrt. Mama liegt Probe, ob der Boden gerade ist. Dann wird aufgebaut. Der Wind macht es beschwerrlich und wir brauchen deutlich länger, als in der Schweiz beim Probeaufbau. Ich finde aber, wir haben das richtig gut hinbekommen und am Ende steht das Zelt ziemlich solide zwischen einigen armen Kuppelzelten, die dem Wind wenig entgegensetzen können. Ein Pärchen neben uns kämpft mit ihrem Zelt - sie fangen immer wieder an, aber irgendwie klappt es nicht so richtig. Irgendwann ist die Frau verschwunden und der Mann kämpft alleine weiter. Ich glaube das Zelt steht erst ein paar Stunden später.
  • Der Wind wird stärker und stärker, wir sind froh, dass unser Zelt schon steht. Ich bin heilfroh, dass ich doch noch das gute Hilleberg-Tunnelzelt gekauft habe. Obwohl der Wind gedreht hat und jetzt eher auf eine der Seiten ballert, steht das Zelt stabil. Nur die Zeltplane flattert wild. Ein paar arme Menschen müssen ihre Zelte abbauen, bzw. die Zelte bauen sich selbst ab und finden Unterschlupf in der Hütte, aber weil die immer ausgebucht sind, schlafen sie dort auf dem Boden.
  • Wir legen Steine um das Zelt herum und beschweren Heringe und Zelt an vielen Stellen. Später erweitere ich die kleine Mauer.
  • Mountainmall - in einem alten Bus konnte man heiße Getränke kaufen und alles mögliche nachkaufen, was man vielleicht vergessen hat. Es gab so ziemlich alles, was man beim Wandern brauchen könnte: Mützen und Schals, Travel-Handtücher, Snacks, Riegel und Wandernahrung, Gaskocher und Gaskanister, ...
  • Erkunden - Wir laufen erstmal ein bisschen herum und schauen uns alles an. Dann wollen wir doch noch etwas weiter gehen und eine Wanderung aus Mamas Rother-Wanderführer machen. Es war eine Gradwanderung auf einen der umliegenden Berge, von dem aus man sehr schön in das Landmannalaugar Tal schauen kann. Wir versuchen den Anfang und als wir um die Ecke auf den Grad kommen bläst uns der Wind fast von den Füßen. Rückzug. Ganz schön steil und geröllig - das ist uns zu unsicher gerade. Wir fangen an zu zweifeln, ob wir morgen die Wanderung überhaupt gehen können bei dem Wind. Und oben bei Hrafntinnusker ist Sturm und Schnee. Wir überlegen hin und her. Wir müssten es ja niemandem verraten. Wir einige uns aber darauf, dass wir bis zum morgen warten, das Wetter checken und mit den Trailwardens sprechen und uns dann entscheiden. Wir können ja auch erstmal ein Stück wandern und uns den Weg und die Bedingungen anschauen und umkehren, wenn wir bemerken, dass es für uns zu gefährlich ist.
  • Heiße Quelle
    • Mama will erst nicht - muss sie überreden
    • das heiße Wasser fließt in einen kleinen Bach - eine natürlich belassene heiße Quelle
    • es sind schon viele Leute im Wasser - manche mit Bier
    • Es ist kalt und sehr windig. Schnell ins warme Wasser!
    • Es ist genau das was wir brauchen! Wir rücken immer nach, wenn es Platz in den heißeren Bereichen gibt.
    • Ich werde gefragt, ob ich ein Foto machen kann - die Linse beschlägt, ich wische sie an meiner Mütze ab. 
    • Ein Amerika beginnt ein Gespräch - wir unterhalten uns eine Weile. Er ist Space Architekt (extrem cool) und seine Schwester glaubt nicht an den Weltraum... er meinte, manchmal telefoniert er stundenlang mit ihr und versucht sie irgendwie abzuholen. Aber es klappt nicht. Sein Kumpel ist auch dabei, aber nicht ganz so interessant - er ist Architekt für die Army und wird bald wieder in Deutschland arbeiten. Er mag unsere Weihnachtsmärkte. Smalltalk. Mit dem Spacearchitekt entsteht ein richtiges Gespräch, es macht Spaß sich mit ihm zu unterhalten. Er ist zurückhaltend, aber offensichtlich offen genug, einfach so ein Gespräch anzufangen.  Ich ärgere mich später. Ich hätte nach seiner Nummer fragen sollen. Sie wandern auch den Laugarvegur, aber leider in 3 Tagen, also werden wir sie nicht noch einmal im Camp antreffen.
  • Es gibt ein großes Kochzelt, dass der Wind aber leider schon zerfetzt hat, weshalb es darin auch nicht ganz so gemütlich war. Aber besser als draußen allemal. Wir kochen unsere erste Camping Malzeit - sie ist fantastisch.
  • Danach zurück ins Zelt und ins Bett. Der Wind rüttelt und zerrt und wütet um uns herum, aber unser Zelt steht sicher und beschützt uns. Nur die Geräusche sind anstrengend - das Flattern der Planen laut und stressig. Ohrstöpsel!

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