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Erkältet

Ich schlafe sehr lange, wache mit Husten auf und merke, dass jeder Schritt den ich mache doppelt so anstrengend ist, als sonst. Ich mache mir wieder meine Anti-Erkältungs-Cocktail - Zitronensaft, Orangensaft, viel Ingwer und Honig mit heißem Wasser aufgegossen. Zum Frühstück gibt es die Reste der Zwiebelsuppe von Gestern und eine Menge frisches Obst. Die Mango und die Orangen schmecken einfach unglaublich. 

Der Geschmackssinn ist also noch vorhanden. Ich mache mir trotz Impfung natürlich trotzdem immer Gedanken, ob es eine normale Erkältung oder doch ein Impfdurchbruch ist. Aber nach meinen Recherchen, bin ich mir fast 99 Prozent sicher, dass es einfach eine normale Erkältung ist, aber ich halte heute so gut es geht Abstand zu Menschen, das entspricht sowieso meiner Stimmung.

Ich habe eine interessante Pflanze gefunden, die dann doch irgendwie sehr an Vulvas erinnert, als ich hier über den Hof geschlendert bin und meine neue gebrauchte Kamera mit Makroobjektiv ausprobiert habe. Ich hatte über den facebook Marketplace jemanden gefunden, der das gleiche Kameramodell loswerden wollte. Meine Kamera werde ich nicht wiedersehen und ich brauche eine, um diese Reise glücklich zu bestreiten. Also traf ich mich in Sintra an einer Zughaltestelle mit Augusto, einem Italiener, einem angehenden Piloten und nach gründlichem Testen, hatte ich eine neue alte Kamera. Obwohl es das gleiche Modell ist, ist sie mir etwas fremd. Sie riecht nach fremden Mann, das gefällt mir nicht. Aber das Fotografieren ist so schön wie immer.

Und dann bin ich ans Meer gegangen. Ich habe kurz überlegt, ob ich mich einfach ins Bett lege, aber so krank bin ich noch nicht, dass mich das Bett mehr lockt, als das Meer. Es ist einfach schön. Heute ist es nicht besonders windig und in der Sonne ist es ziemlich warm. Ich mache mir eine Dose Thunfisch auf und sofort macht sich ein großer Hund auf den Weg zu mir. Er ist viel schneller da und größer, als ich dachte. Aber ich behalte die Ruhe und lege meine Hand schützend über mein Essen. Er versteht die Geste, aber aufgeben möchte er trotzdem nicht. Er schaut mich flehend an, macht Sitz und dann Platz und als ein anderer Hund sich nähert, verteidigt er mich und meinen Fisch. Ich sage ihm klipp und klar, dass ich ihm nichts geben werde, weil ich mich mit Hunden nicht auskenne und einfach nicht weiß, ob sie Thunfisch in Olivenöl essen dürfen. Aber er versteht kein deutsch oder er möchte es nicht verstehen. Ich esse auf und bleibe hart, aber etwas Öl tropft in den Sand und der Hund isst einfach den umliegenden Sand und gräbt, als wäre der dazugehörige Fisch im Sand versteckt. Die Flut kommt plötzlich zwischen den Steinen zu uns und ich und der Hund springen davon, um dem Wasser zu entkommen. 

Ich sehe als als Zeichen aufzubrechen und verbringen den Rest des Tages beim Hof, sichte meine Fotos, streichle alle Tiere, die es wollen, finde eine Wärmflasche und gehe mit ihr früh ins Bett.

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